Es gibt bald ein neues Medikament gegen Covid-19: eine Pille für zu Hause. Wissenschaftler diskutieren, ob es eine allgemeine Impfpflicht überflüssig machen könnte.
Die Impfquote in Deutschland ist zu niedrig. Sie war zu niedrig, um Delta im Herbst abzuwehren, und für Omikron ist sie es nun allemal. Von der Impfquote hängt aber maßgeblich ab, wann die Pandemie in eine sogenannte endemische Phase übergeht, also nur noch kleine, beherrschbare Wellen schlägt. Intensivstationen laufen dann nicht mehr voll, Kinder brauchen keine Schulschließungen zu befürchten, Geschäftsleute keinen weiteren Lockdown. Bundeskanzler Scholz will deshalb eine allgemeine Impfpflicht und darüber schon Anfang des kommenden Jahres im Bundestag abstimmen lassen. Der Ethikrat hat sie mehrheitlich bereits in dieser Woche empfohlen.
Die 20 Seiten dieser Empfehlung sind lesenswert. Für und Wider werden klar und verständlich dargelegt, und es gibt wirklich sehr viele gute Argumente, auf beiden Seiten. Dabei wird auch ein interessanter Punkt gegen eine Impflicht angerissen, der gerade sehr aktuell ist: dass nämlich „zukünftig neue antivirale Medikamente gegen Covid-19“ vor einem schweren Verlauf schützen „und damit die Überlastung des Gesundheitswesens vermeiden helfen könnten“.