Bislang geht es beim Kampf gegen Corona vor allem um die Impfung. In einer kleinen Studie wurde deutlich, dass es womöglich ein probates Mittel gibt, um eine Covid-19-Erkrankung zu behandeln – wenn man früh damit beginnt.
Der entscheidende Durchbruch bei der Suche nach einem Medikament gegen Covid-19 ist Forschern bisher nicht gelungen. Nun sind britische Forscher in einer kleinen Studie zu dem Schluss gekommen, dass ein Asthmaspray mit einem Glukokortikoid in einer frühen Phase der Erkrankung einen milderen Krankheitsverlauf ermöglichen könnte. In der Asthmatherapie dienen Kortikoide dazu, Entzündungen zu lindern und Schleimhäute abzuschwellen.
„Die frühzeitige Verabreichung von inhalativem Budesonid reduzierte die Wahrscheinlichkeit, dass dringende medizinische Hilfe benötigt wurde und verkürzte die Zeit bis zur Genesung nach einer Covid-Erkrankung“, schreiben die Autoren der Universitätsklinik in Oxford. Die randomisierte Studie gilt als solide gemacht und wurde im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht.
Den britischen Forschern war vor einem Jahr aufgefallen, dass unter den chinesischen und italienischen Corona-Patienten nur wenige mit chronischen Atemwegserkrankungen waren und vermuteten deshalb, dass die bei solchen Patienten eingesetzten Asthmasprays mit Cortison für mildere Krankheitsverläufe sorgten. Von 146 Studienteilnehmern bekamen 73 das Asthmaspray mit Budesonid, 73 erhielten die übliche Behandlung. Von den Patienten ohne das Spray mussten elf Teilnehmer im Krankenhaus behandelt werden, von den mit dem Asthmaspray behandelten nur zwei. Außerdem reduzierte das Medikament das relative Risiko für einen schweren Verlauf um 90 Prozent und verringerte die Spätfolgen.