Bestimmte Arzneien sollen gezielt gegen Juckreiz bei Neurodermitis helfen. Wer profitiert von welchem Präparat?
In den vergangenen Jahren wurden in Deutschland fünf gezielt wirkende Medikamente zugelassen, die den Juckreiz bei der Hauterkrankung Neurodermitis lindern sollen, wenn die herkömmliche Cremetherapie nicht hilft. Die Wirkstoffe heißen Baricitinib, Abrocitinib, Upadacitinib, Dupilumab und Tralokinumab. Die ersten drei werden täglich als Tabletten eingenommen, die anderen beiden alle paar Wochen unter die Haut gespritzt. Bisher war nicht klar, welches der fünf am besten wirkt, denn es gab kaum Daten zu Vergleichen. Das liegt vor allem daran, dass in den Zulassungsstudien ein neues Medikament primär mit dem bis dahin geltenden Standard verglichen wird, und das war häufig das schon seit Langem eingesetzte Immunsuppressivum Ciclosporin.
Nun haben Forscher mit einer Netzwerk-Metaanalyse die Wirkstoffe untereinander verglichen, wie sie im Fachblatt „JAMA Dermatology“ berichten – diese Studienart erlaubt dies, selbst wenn sie einzeln gegen einen Standard getestet wurden. Die Forscher hatten 60 Studien mit Daten von insgesamt 16.579 Erwachsenen ausgewertet, die unter mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis litten. Wie gut die Medikamente wirkten, maßen sie anhand standardisierter Skalen, die Hautbefall, Juckreiz oder Lebensqualität berücksichtigten.