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Neuer Biotest-Eigner will Kleinaktionäre rausdrängen

07 Jan 2022
In der neuen Produktionsanlage von Biotest in Dreieich beginnt jetzt die Arbeit.

Hauptaktionär Grifols plant beim Blutplasma-Spezialisten Biotest aus der Nähe von Frankfurt ein Squeeze-Out der restlichen Aktionäre. Der Medikamentenhersteller könnte dank des neuen Eigners nun nach Amerika expandieren.

Beim auf Medikamente aus Blutplasma spezialisierten Unternehmen Biotest kann der neue Haupteigner Grifols alle verbliebenen Aktionäre per Gerichtsbeschluss loswerden. Wie der spanische Konzern mitteilte, besitze er infolge eines erfolgreichen Übernahmeangebots vom Oktober 2021, dessen Annahmefrist am 4. Januar 2022 endete, nun 95,55 Prozent der Stimmrechte. Damit sei Grifols berechtigt, die verbliebenen Stammaktien per Gerichtsbeschluss an sich zu ziehen und betroffene Aktionäre abzufinden. Für die Vorzugsaktien gelte dies nicht. Biotest ist an der Börse notiert und hat weltweit 1900 Beschäftigte, 1400 davon in Dreieich bei Frankfurt.

Der Eignerwechsel bei Biotest war nötig geworden, damit der Blutplasmaspezialist auch auf den amerikanischen Markt expandieren kann. 2018 hatte der chinesische Investor Creat Group das hessische Unternehmen übernommen, das etwa Medikamente zur Behandlung von Gerinnungsstörungen herstellt. Doch wegen der Beteiligung der Chinesen untersagten amerikanische Behörden das Geschäft in den Vereinigten Staaten, wegen Sicherheitsbedenken, wie es damals hieß. Damit waren die Pläne des Investors, einen weltweiten Medikamentenhersteller für Blutplasmaprodukte aufzubauen, gescheitert.

Im September 2021 machte der Grifols-Konzern dann das Angebot, Creat die Anteile für 43 Euro je Stammaktie und 37 Euro je Vorzugsaktie abzukaufen, Biotest-Vorstand und Aufsichtsrat befürworteten die Übernahme. Der Kurs stand damals bei rund 35 Euro.

Das Dreieicher Unternehmen hatte jüngst einen deutlich höheren Millionenverlust prognostiziert, nachdem ein Lagerbestand in Millionenhöhe abgeschrieben werden musste, weil sich die Nachfrage nach einem Blutplasmaprodukt nicht so entwickelte wie erhofft. Andererseits konnte die neue Produktionsanlage, deren Errichtung und Zulassung 600 Millionen Euro gekostet hat, 2021 in Betrieb gehen.

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